Arno Bock
Arno Bock (*04.12.1932 +09.01.2010)
Nachruf Arno Bock www.oagkreisunna vom 09.01.2010 und Naturreport 2011 der NFG Kreis Unna (Werner Prünte)
Wir trauern um Arno Bock
Die traurige Nachricht erreichte uns in den Mittagsstunden: Der bekannte Fröndenberger Ornithologe Arno Bock ist heute am frühen Morgen im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Lungen-Embolie verstorben. Arno Bock erfasste schon in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mit Beständigkeit und hohem Einsatz die Vogelwelt der Ruhrstadt nicht nur in qualitativer, sondern auch in quantitativer Weise. Seine in Jahrzehnten gesammelten phänologischen Datensätze, seine Aufzeichnungen über die Brutvorkommen vieler Vogelarten im Ruhrtal und auf der Haar, seine Siedlungsdichte-Untersuchungen “aus fast schon historischen Zeiträumen” schlummern größtenteils noch in den mehr als 50 (!) mit Akribie geführten Tagebüchern. Wer immer sich noch einmal berufen fühlt, eine Avifauna im Kreis oder für den Kreis zu erstellen – an diesem riesigen Vergleichsmaterial vornehmlich aus besseren Zeiten der heimischen Ornis kommt kein Bearbeiter vorbei, will er nicht von vornherein auf die Beschreibung der Veränderungen in unserer Vogelwelt verzichten…
Arno Bock
Arno Bock verstand es immer wieder, junge Leute für die Vogelkunde zu begeistern. Auch für mich, den Verfasser dieser Zeilen, war er einer der wegweisenden Lehrer auf diesem Gebiet. Mehr als fünf Jahrzehnte war A. Bock Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland. Als Beringer markierte und untersuchte er viele tausend Vögel. Vor allem dem Brutort-Verhalten der Rohrammern, die er in mehr als 100 Fällen im Jahr nach der Beringung am Brutort bestätigte und damit als besonders “ortstreu” einstufen konnte, galt dabei sein besonderes Interesse.
Als Naturschützer der ersten Stunde war es Arno Bock glücklicherweise noch vergönnt, den vollzogenen Schutz der Fröndenberger Kiebitzwiese als neues NSG im Kreis miterleben zu können. Jener Kiebitzwiese, der er wie kein anderer bei der Beobachtung von Tieren und Pflanzen über Jahrzehnte hinweg sein Auge schenkte (w. prü – 9.01.2010).
Nachruf Arno Bock Westfalenpost vom 11.01.2010 (Werner Prünte)
Trauer um Naturschützer der ersten Stunde – Ornithologe Arno Bock starb mit 77 Jahren
FRÖNDENBERG. Der bekannte Fröndenberger Ornithologe Arno Bock ist am Samstag im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Lungen-Embolie verstorben. Der Naturfreund und –kenner erfasste schon in den 40er und 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit Beständigkeit und hohem Einsatz die Vogelwelt der Ruhrstadt und legte mit diesen fast schon „historischen“ Bestandsaufnahmen einen wichtigen Grundstein für die Beantwortung der Frage, wie sich die aktuelle Klimaveränderung auf die Natur ausgewirkt hat. Amo Bock gelang in seiner Heimatstadt sehr überzeugend der Nachweis, dass sich die Ankunftszeiten der Zugvögel dem Klimawandel anpassten. Die Schwalbe, die früher im April zurückkehrten, beziehen jetzt schon im März ihre traditionellen Brutstätten. Unterstützt wurde der Vogelkundler bei seinen Erhebungen in Gottes freier Natur immer wieder von seiner Frau Margret, häufig aber auch von seinen drei Kindern.
Allerdings hinterließ der feinsinnige Naturkenner seiner Familie, seinen Freunden und Weggefährten eine gemeinsame, wenn auch unausgesprochene Verpflichtung: Seine in Jahrzehnten gesammelten phänologischen Datensätze, seine Aufzeichnungen über die Brutvorkommen vieler Vogelarten im Ruhrtal und auf der Haar, seine Siedlungsdichte-Untersuchungen schlummern größtenteils noch in den mehr als 50 (!) mit Akribie geführten Tagebüchern. Wer immer sich noch einmal berufen fühlt, ein Buch über die Vogelwelt der Stadt Fröndenberg oder des Kreises zu erstellen – der kommt an diesem riesigen Datenmaterial vornehmlich aus besseren Zeiten der Natur nicht vorbei.
Arno Bock verstand es immer wieder, junge Leute für die Vogelkunde zu begeistern. Auch für die heute in der Ruhrstadt tätigen Ornithologen war er einer der wegweisenden Lehrer. Mehr als fünf Jahrzehnte war Arno Bock Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland. Als Beringer markierte und untersuchte er viele tausend Vögel. Vor allem dem Brutort-Verhalten der Rohrammern, die er in mehr als 100 Fällen im Jahr nach der Beringung am Brutort bestätigte und damit als besonders „ortstreu“ einstufen konnte, galt sein besonderes Interesse.
Als Naturschützer der ersten Stunde war es Arno Bock glücklicherweise noch vergönnt, den vollzogenen Schutz der Fröndenberger Kiebitzwiese als neues NSG miterleben zu können. Jener Kiebitzwiese, der er wie kein anderer bei der Beobachtung von Tieren und Pflanzen über Jahrzehnte hinweg sein Augenmerk schenkte.
Freunde schätzten an „ihrem Arno“ neben seiner Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft vor allem seine Bescheidenheit. Die allerdings war wie verflogen, als es darum ging, in der Selbsthilfegruppe „Bauring Heiligenhaus“ bei der Schaffung von Eigenheimen in Fröndenberg Aufgaben zu übernehmen und kräftig zuzupacken. Die genannte Gruppe schuf im Zeitraum von 1969 bis 1972 nach dem Motto „Bau Dein Heim mit eigenen Händen“ sieben Eigenheime am Ahornweg. Keiner von denen, die damals in dieser Gruppe die Ärmel hochkrempelten, um sich den Wunsch nach den eigenen vier Wänden zu erfüllen, war auf „Rosen gebettet. Fehlendes Kapital musste damals durch Eigenhilfe ersetzt werden. Ein Stück Fröndenberger Gesellschaftsgeschichte – auch die schrieb Arno Bock mit . . .
Nachruf Arno Bock Hellweger Anzeiger vom 11.01.2010
Nachruf
Der Naturkenner Arno Bock erfasste schon in den 40er und 50er Jahren mit hohem Einsatz die Vogelwelt der Ruhrstadt und legte mit diesen fast schon „historischen“ Bestandsaufnahmen einen wichtigen Grundstein für die Beantwortung der Frage, wie sich die aktuelle Klimaveränderung auf die Natur ausgewirkt hat. Arno Bock gelang in seiner Heimatstadt sehr überzeugend der Nachweis, dass sich die Ankunftszeiten der Zugvögel dem Klimawandel anpassten. Unterstützt wurde der Vogelkundler bei seinen Erhebungen immer wieder von seiner Frau Margret, häufig aber auch von seinen drei Kindern.
Arno Bock verstand es, junge Leute für die Vogelkunde zu begeistern. Auch für die heute in der Ruhrstadt noch tätigen Ornithologen war er einer der wegweisenden Lehrer. Mehr als fünf Jahrzehnte war Bock Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland. Als Beringer markierte und untersuchte er viele Tausend Vögel. Vor allem dem Brutort-Verhalten der Rohrammer galt dabei sein Interesse. Als Naturschützer der ersten Stunde war es Arno Bock noch vergönnt, den vollzogenen Schutz der Fröndenberger Kiebitzwiese miterleben zu können. Freunde schätzten an „ihrem Arno“ neben seiner Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft vor allem seine Bescheidenheit. Die allerdings war wie verflogen, als es darum ging, in der Selbsthilfegruppe „Bauring Heiligenhaus“ bei der Schaffung von Eigenheimen kräftig zuzupacken. Ein Stück Fröndenberger Gesellschaftsgeschichte – auch die schrieb Arno Bock mit. Der Ornithologe erlag am Samstag im Alter von 77 Jahren den Folgen einer Lungen-Embolie.